Die Verbindung von Glaskunst und Geschichte: die baltische Glashütte PuckGlas im historischen Kontor Haus in Puck am Altmarkt 29, unweit der Touristenzentren Władysławowo & Hel.

Altstadt Haller
Unsere Glashütte ist Teil eines rund 700 Jahre alten sogenannten Gilde Kontor Hauses am Marktplatz in Puck. Die ältesten noch sichtbaren Gebäudeteile datieren um 1450. Bei Ausgrabungen ergaben sich Fundstücke, unter anderem auch Glas, aus dem 12. Jahrhundert.

Absolut einzigartig ist der komplett erhaltene Keramik Brennofen um 1570. Er hat sich im Erdreich im hinteren Teil des Gebäudes erhalten und liegt heute geschützt unter Glas in seiner Originalposition. Sie können drüber laufen und ihn mit Ihren Kindern von oben bewundern. Er ist eine echte archäologische Sensation, der einzig komplett erhaltene Brennofen in Nordeuropa. Die Ausgrabungen wurden vom archäologischen Institut der Universität Warschau, Professor Starski und seinen Studenten, durchgeführt. Teile der wertvollen Keramikfunde befinden sich in Warschau im Museum. Spezielle Führungen zum Thema Kontor Haus und Archäologie erhalten Sie vor Ort von unseren Mitarbeitern. Gleichfalls jede Menge Bücher zum Thema Tourismus in der Region und der entsprechenden Sehenswürdigkeiten von Puck. Die gesamte Altstadt von Puck ist ein Mekka der Archäologie. Das hängt nicht nur mit dem Alter der Stadt zusammen, sondern ist mehr mit der Tatsache verbunden das Puck sich auch heute noch so präsentiert wie die Struktur vor mehr als 700 Jahren war. Die Zuschnitte der Grundstücke ist unverändert und es gab keine wesentlichen Kriegseinwirkungen oder Feuer. Nur der ehemalige Hafen der Wikinger ist heute unter Wasser bedingt durch den steigenden Meeresspiegel. Ja Sie lesen richtig auch eine solche Siedlung gab es hier. Im Hafen finden Sie ein entsprechendes Hinweisschild. Alleine die Grabungen auf unserem Grundstück erbrachten mehr als 7.000 Fundstücke. Die Archäologen rund um Professor Starski haben ein Vorrecht zunächst überall dort zu graben wo gebaut werden soll. Überreste der historischen Substanz sind also nicht nur oberirdisch zu bewundern. Im Sommer können Sie der Universität auch beim Graben in der Altstadt zusehen. Irgendwo läuft immer eine Ausgrabung. Leider fehlt bis heute ein Ort an dem die rund 30.000 Exponate einen würdigen verbindenden Rahmen finden. Die Universität ist bemüht das zu ändern und sucht noch nach einem geeigneten Objekt.
Die gesamte Altstadt hat sich in ihrer mittelalterlichen Struktur erhalten. Der Marktplatz und die umliegenden Straßen zeigen noch heute die Struktur des 14. Jahrhunderts. Neben unserem Haus datieren auch etliche andere Häuser in ihren ältesten Kellerteilen um 1450. Die Stadt ist also nicht nur sehr alt, sie liegt auch einzigartig direkt mit dem Wasser verbunden. Die Kirche z. B. heisst deshalb nicht umsonst die Seekirche der Republik. Keine andere gotische Kirche steht so nah am Wasser. Deshalb ist sie auch eine beliebte Hochzeitskirche. Nicht verwunderlich das General Haller am 10.02.1920 gerade das schöne Puck auswählte um die Wiedervermählung der zweiten Republik mit der Ostsee mit einem symbolischen Ringwurf hier zu feiern. Das Datum ist kein Zufall, der am 28.06.1919 geschlossene Vertrag von Versailles trat in Pommern am 10.02.1920 in Kraft.

Stunden vor dem Eintreffen des Generals und seiner Truppen zogen die letzten preußischen Soldaten ab und nahmen dabei noch die Statue von Wilhelm II vom Markt mit. Jeder zu seiner Zeit. Die wahre „Wurf-Stelle“ des Generals liegt übrigens nicht dort wo heute der Gedenkstein steht, sondern 500 Meter weiter westlich im alten Hafenbecken der ehemaligen Marineflieger Station. Heute leider in Privatbesitz. Der Vorgang ist jedem polnischen Kind bekannt. Nicht so bekannt ist das der Ring am 10.02.1920 nicht im Wasser landete, sondern auf dem Eis! Die Bucht war nämlich zugefroren. Haller beschreibt den Vorgang in seinen Memoiren lakonisch so: Fischer mussten zunächst ein Loch ins Eis hacken, dann rollte der Ring über das Eis und verfehlte das Loch. Erst durch den Tritt eines Fischers gelang die Vermählung. Der zweite Ring blieb natürlich in der Tasche des Generals. Er kehrte erst nach seinem Tode im Exil in London nach Polen zurück und befindet sich heute im Kloster in Cz´stochowa. Er ist ein wuchtiges Ding, über Geschmack lässt sich aber bekanntlich streiten. Der Vorgang selber wurde natürlich nachträglich auch gemalt von Kossak. Das Bild zeigt den Vorgang stark romantisiert mit vielen Wellen und vielen Soldaten, Fahnen und Trompeten. Ganz so war es nicht, trotzdem war und ist der 10.02.1920 ein ganz wichtiges Datum in der reichen polnischen Geschichte. 128 Jahre nach der zweiten polnischen Teilung gelang dem Land die Wiedervermählung mit dem Meer. Das alte sogenannte königliche Preußen kehrte zurück unter die Schwingen des polnischen Adlers und damit der wirtschaftlich so ungemein wichtige Seezugang. Puck wurde der erste Hafen der jungen zweiten Republik und Puck darf sich heute stolz die polnische Vermählungsstadt nennen. Dort wo sich Stadt und Wasser verbinden. Das ist einzigartig und wird entsprechend auch herausgestellt und gefeiert. Wenn Sie am 10.02. kommen reitet der General mit seinen Truppen immer historisch korrekt in blau durch die Stadt und wirft seinen Ring in die Bucht. 2020 feiert die Stadt die Wiederkehr dieser Hochzeit natürlich besonders. 100 Jahre Vermählungsstadt. Dieses runde Jubiläum ist nicht nur ein Sinnbild der reichen Geschichte dieser Stadt, sie ist auch eine der vielen einzigartigen Attraktionen die sie zu bieten hat. Ein Besuch lohnt sich also immer. Im Sommer und im Winter ist Puck ein historisches Juwel, mit viel Spaß und Spiel verbunden für die ganze Familie. Mehr zur Geschichte der Stadt finden Sie auf den guten Hinweisschildern, die über die historische Altstadt verstreut sind oder in den Informationsmaterialen der Touristeninformation am Altmarkt.